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Was ist ein VPN und wie funktioniert es?

Die digitale Welt bringt viele Chancen, aber auch einige Risiken mit sich – besonders wenn es um Datenschutz, Sicherheit und Online-Freiheit geht. Wer sich heute im Netz bewegt, möchte nicht nur schnell surfen, sondern auch sicher und anonym bleiben. Ein VPN, also ein Virtual Private Network, bietet genau dafür eine effektive Lösung. Doch wie funktioniert ein VPN eigentlich, und warum wird es immer beliebter?


04.04.2025 | Lesezeit: 5 Minuten

Wie funktioniert ein VPN?


Ein VPN erstellt eine verschlüsselte Verbindung – einen sogenannten Tunnel – zwischen deinem Gerät und einem Server des VPN-Anbieters. Von dort aus wird dein Internetverkehr ins Netz weitergeleitet. Dadurch wirkt es nach aussen hin so, als würdest du vom Standort des VPN-Servers aus surfen, nicht von deinem tatsächlichen Standort.

Verschlüsselung und IP-Verschleierung


Die Daten, die du sendest und empfängst, sind durch diesen Tunnel geschützt und für Dritte nicht einsehbar. Gleichzeitig wird deine IP-Adresse maskiert, sodass deine digitale Identität anonym bleibt. Das ist besonders nützlich, wenn du öffentliche WLAN-Netzwerke nutzt oder nicht möchtest, dass dein Internetanbieter deine Surfaktivitäten mitverfolgt.

Full Tunnel vs. Split Tunnel


Bei einem Full Tunnel wird der gesamte Internetverkehr über das VPN geleitet. Beim Split Tunnel hingegen entscheidest du, welche Daten verschlüsselt werden und welche direkt ins Internet gehen. Letzteres spart Bandbreite und erhöht die Geschwindigkeit, kann aber Datenschutzrisiken bergen.

NAT-Traversal und DNS-Leak-Schutz


Moderne VPNs nutzen NAT-Traversal, um Firewalls zu umgehen. Zusätzlich schützen DNS-Leak-Funktionen davor, dass deine echten DNS-Anfragen nach aussen dringen. Kill Switches sorgen dafür, dass bei Verbindungsabbrüchen kein ungeschützter Datenverkehr entsteht.

Arten der VPN-Verbindungen im Überblick


VPNs lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, je nach technischer Umsetzung und Verwendungszweck. Diese Unterscheidung ist wichtig, da die Art der Verbindung direkten Einfluss auf Sicherheit, Flexibilität und Anwendungsmöglichkeiten hat. Im Folgenden findest du eine detaillierte Übersicht:

VPN-Typ

Beschreibung

Technische Details

Anwendung

Remote-Access-VPN

Verbindung eines einzelnen Geräts mit einem privaten Netzwerk

Nutzt IPsec oder SSL, benötigt VPN-Client

Homeoffice, Fernzugriff auf Firmennetzwerke

Site-to-Site-VPN

Verbindung zweier Netzwerke über das Internet

Arbeitet mit IPsec oder MPLS, Verbindung über VPN-fähige Router

Unternehmensstandorte

Mobile VPN

Optimiert für mobile Geräte mit Netzwechsel

Unterstützt IKEv2, IPsec, WireGuard, bietet Roaming

Arbeiten unterwegs mit Smartphone oder Tablet

VPN auf Router

Einrichtung direkt auf dem Router, schützt gesamtes Netzwerk

Tunnelt gesamten Datenverkehr unabhängig vom Gerät

Heimnetzwerke, kleine Büros

Cloud-VPN

Bereitstellung über Cloud-Infrastruktur

Skalierbar, softwarebasiert, API-Anbindung möglich

Unternehmen mit Cloud-first-Strategie

Intranet-VPN

Internes VPN für geschlossene Netzwerke

Kein Internetzugang, hoher Schutz durch Netzsegmentierung

Behörden, grosse Firmen

SSL-VPN

Zugriff über Webbrowser auf Anwendungen

Kein Client nötig, Zugriff über HTTPS mit Login

Temporärer Zugriff für externe Mitarbeitende

Was macht ein gutes VPN aus?

Wenn du auf der Suche nach einem VPN-Dienst bist, wirst du schnell feststellen, dass es eine grosse Auswahl gibt. Doch woran erkennst du, ob ein Anbieter wirklich vertrauenswürdig und technisch ausgereift ist? Ein gutes VPN sollte nicht nur anonymes Surfen ermöglichen, sondern auch deine Sicherheit maximieren, benutzerfreundlich sein und deine Daten respektieren. Die folgenden Merkmale helfen dir dabei, die Spreu vom Weizen zu trennen:

  • Starke Verschlüsselung: Mindestens AES-256 sollte Standard sein.
  • Keine Protokollierung: Ein gutes VPN führt keine Logs zu deinen Aktivitäten.
  • Transparente Datenschutzrichtlinien: Klare Aussagen, was gespeichert wird – und was nicht.
  • Schnelle Serververbindung: Gute Netzabdeckung weltweit für hohe Geschwindigkeiten.
  • Kompatibilität: Funktioniert auf allen relevanten Plattformen.
  • Zuverlässiger Support: Im Idealfall 24/7-Support mit Live-Chat.
  • Regelmässige Updates: Aktive Wartung und Sicherheits-Patching.

Wie sicher ist ein VPN wirklich?


Viele Nutzer stellen sich die berechtigte Frage, ob ein VPN tatsächlich hält, was es verspricht. Die Antwort ist differenziert: Ein VPN kann deine Online-Sicherheit erheblich erhöhen – vorausgesetzt, es wird korrekt eingesetzt und stammt von einem vertrauenswürdigen Anbieter.

Was schützt ein VPN?


Ein VPN bietet verschiedene Schutzfunktionen, die vor allem bei der Nutzung öffentlicher Netzwerke oder bei sensiblen Datenübertragungen zum Tragen kommen:

  • Verschlüsselung des Datenverkehrs
  • Anonymisierung der IP-Adresse
  • Sicherer Zugriff auf ungeschützte Netzwerke

Was schützt ein VPN nicht?


Ein VPN ist kein Rundumschutz:

  • Kein Schutz vor Malware oder Phishing
  • Cookies & Tracking im Browser bleiben aktiv

Dein Verhalten im Netz ist entscheidend

Vorteile der VPN-Nutzung


Ein VPN ist mehr als nur ein Werkzeug für Technik-Fans. Auch im Alltag ergeben sich klare Vorteile:

  • Datenschutz und Sicherheit in öffentlichen Netzwerken
  • Zugriff auf geoblockierte Inhalte
  • Vermeidung von Bandbreiten-Drosselung
  • Anonymes Surfen auch auf mobilen Geräten

Typische Anwendungsfälle

  • Remote Work & Homeoffice
    Sicherer Zugriff auf Firmendaten, ohne die Privatsphäre zu gefährden.
  • Öffentliches WLAN unterwegs
    Vollständiger Schutz auch bei Nutzung ungesicherter Netzwerke in Hotels, Flughäfen oder Cafés.
  • Streaming-Inhalte
    Geoblocking umgehen und Inhalte aus dem Ausland streamen.
  • Aktivismus & Meinungsfreiheit
    Zugang zu freien Informationen in restriktiven Ländern.

VPN-Protokolle im Vergleich

Protokoll

Sicherheit

Geschwindigkeit

Bemerkung

WireGuard

Sehr hoch

Sehr hoch

Modern, effizient, Open-Source

OpenVPN

Hoch

Mittel bis hoch

Sehr verbreitet und flexibel

IKEv2/IPSec

Hoch

Hoch

Ideal für mobile Geräte

L2TP/IPSec

Mittel

Mittel

Weniger effizient, veraltet

PPTP

Niedrig

Hoch

Veraltet, nicht empfohlen

VPN auf verschiedenen Geräten

VPNs funktionieren auf:

  • Laptops & PCs (Windows, macOS)
  • Smartphones & Tablets (iOS, Android)
  • Smart-TVs & Streaming-Boxen
  • Routern für das ganze Netzwerk

Rechtliche Lage in der Schweiz

In der Schweiz ist die Nutzung von VPNs legal. Wichtig ist, dass keine illegalen Inhalte konsumiert oder Gesetze umgangen werden. Anbieter mit No-Log-Policy sind zu bevorzugen – idealerweise mit Sitz in einem Land mit starkem Datenschutzgesetz.

VPN vs. Proxy

Ein Proxy leitet nur den Verkehr eines bestimmten Programms (z. B. Browser) weiter. Ein VPN verschlüsselt dagegen den gesamten Internetverkehr deines Geräts – deutlich sicherer und umfassender.

VPNs auf dem Smartphone

VPNs für iOS und Android sind besonders praktisch für den Alltag unterwegs. Die meisten Dienste bieten benutzerfreundliche Apps, mit denen sich der Schutz mit nur einem Tipp aktivieren lässt.

Häufige Fragen zu VPNs (FAQ)

Ist ein VPN legal?

Ja, in der Schweiz und den meisten westlichen Ländern völlig legal.

Verlangsamt ein VPN mein Internet?

Je nach Serverstandort und Anbieter kann es zu minimalen Verzögerungen kommen.

Kann ich damit Netflix aus anderen Ländern schauen?

Ja, solange der Anbieter Streaming unterstützt und entsprechende Server bietet.

Was ist ein Kill Switch?

Eine Funktion, die deine Internetverbindung automatisch kappt, wenn das VPN ausfällt.

Was ist der Unterschied zu HTTPS?

HTTPS schützt die Verbindung zu einer Website, ein VPN schützt den gesamten Datenstrom.

Funktionieren VPNs überall?

In restriktiven Ländern nur eingeschränkt – gute Anbieter bieten dort spezielle Technologien an.

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